Das Trapez mit der Antenne

Gibt es eine Chance die Spielregeln noch zu ändern? Der reichste Mensch der Erde besitzt mehr als die die 5 Milliarden Menschen, die täglich in die Arbeit gehen, die täglich versuchen, ihren Grundbedarf, an Nahrung, Bildungschancen für ihre Kinder, an Wohnraum zu gewährleisten und die notwendige Mobilität und Gesundheit – um überhaupt ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen zu können – aufrecht zu erhalten.

Zwei drittel der Menschen die gerade jetzt leben, sind Lebensspender, sie leiden mehr oder weniger Not und Mangel – jeder fünfte von ihnen ist sogar unmittelbar vom Hungertod, oder einer, theoretisch leicht behandelbaren, jedoch in der Realität für ihn tödlichen Krankheit bedroht.

Das restliche Drittel baut sich auf der gigantischen Basis dieses menschlichen Elends seine soziale Hierarchiepyramide,  wobei – im Grunde ist es keine Pyramide, es ist eher ein Trapez, auf dessen Oberseite eine dünne sehr hohe Antenne sitzt.

Die Antenne, das sind die Funktionseliten in den Führungsetagen, die den Antennenmast bilden – ganz Oben rangiert dann die hauchdünne Spitze, jene Milliardäre, die das Spiel nur noch mittelbar mit ihrer Anwesenheit beglücken – jene Menschen, die sich nur nach einem sehnen, der ultimativen Macht und dem endlich wesentlich verlängertem Leben.

Warum, lassen sich Milliarden von Menschen so behandeln?

Würde das Trapez in sich zusammenbrechen, stampfte man die Antenne ein?

Beispiel eine mittelgroße Kommune in Deutschland  – eine Bestandsaufnahme.

Jährlich pumpt z.B. die Stadt Mühlheim alleine in den dreiköpfigen Vorstand der Stadtsparkasse einen Millionenbetrag – drei Menschen – die durch ehrenamtliche Ex-Banker gut ersetzt werden könnten, da die wirkliche Arbeit der Sparkasse von den tätigen Mitarbeitern erledigt wird.

Eine regionale Geschäftsbank benötigt nun wirklich keinen Vorstand!

Die Sparkasse gehört der Kommune und vielleicht dem Kreis, dafür gibt es einen Verwaltungsrat, der setzt die Ziele fest und bestimmt die Personlapolitik – da genügen in der quartalsweise Sitzungen – die übrigens den betreffenden Teilnehmern auch teils hohe fünfstellige Summen zugestehen – obwohl es ja zu deren Verantwortungsbereich gehört – das  ist in etwa so, als würde man einen normalen Angestellten der seine Arbeit macht – für bestimmte Dinge in seiner Arbeitszeit nochmal entlohnen – absurd.

Was also rechtfertigt diese Millionengage für das dreiköpfige Miniantennchen?

Nun, es generiert Arbeit – ein Vorstandssekretariat, manchmal noch ein Fahrer, drei meist sehr kostspielige Dienstwägen, die drei großzügigen Vorstandsbüros, regelmäßige Treffen der Abteilungsleiter mit den Vorständen – vor allem – viel intellektuelle Power der Mitarbeiter geht – statt in pragmatische Entscheidungen einzufließen in taktischen Überlegungen verloren – was – man dem Vorstand wie präsentieren muss, damit kein absolutes Fiasko an der Spitze beschlossen wird.

Ich behaupte, diese drei Leute kosten letztlich nicht eine Million, sondern sie verursachen noch Folgeschäden von wahrscheinlich mehr als dem Zehnfachen an absoluten Beträgen.

Wir könnten diese Systematik herunterbrechen – oder hochprojezieren –

herunterbrechen auf die Abteilungen, hochprojezieren auf den Staat.

Wir könne das Prinzip sogar auf die Familie herunterbrechen – man stelle sich eine Gemeinschaft vor, die alles an Kraft dem Oberhaupt widmet, der jedoch nichts mehr leistet – der nur zur Frau sagt – koche! – als würde sie selber nicht darauf kommen!

Würden die Menschen nicht mehr in die Sparkasse gehen – als Kunden – oder als Mitarbeiter – sobald der Vorstand abgeschafft wird?

Könnten sich Kreditfachleute nicht mehr über ihre Kompetenzen einigen?

Könnten die Geschäftsstellen sich nicht mehr organisieren (auch dort sind „Leiter“ in einem echten funktionierendem Team überflüssig – würde ein Leiter wirklich gebraucht, könnte die Geschäftsstelle wohl dichtmachen!)

Würde die Revision nicht mehr neutral ihrer Beratungs- und Überprüfungspflicht nachkommen – ist nicht gerade eine gute Revisionsabteilung das entscheidende Regulativ, das Fehler im Prozess aufdeckt – besser als dies jeder Vorstand je könnte – ja – endlich befreit von den persönlichen Präferenzen einer letztlich doch praktisch immer subjektiven -s prich korrupten Profiteursklique!

Wer das Organigramm von größeren Einheiten betrachtet, der kommt nicht umhin, zu konstatieren, dass Vorstandsköpfe schlicht überflüssiger Balast und ein wesentlicher Störfaktor sind!

Private Unternehmer, die nicht mehr selbst den Betrieb führen können, da er zu groß geworden ist – mischen sich oft nur in ihrem eigenen Interesse ein – oft zu ihrem eigenen Schaden – sie tragen – gemeinsam mit ihren Angestellten die Konsequenzen ihrer Fehlentscheidungen – nicht so die angestellten Vorstände in öffentlichen Einheiten oder jene die in die geschlossenen Kreise der globalen Topmanager aufgestiegen sind – Menschen die überwiegend kontraproduktive Impulse abliefern und die nur dann positiv wirken, wenn sie die wirklich entscheidenden Leute in den operativen Einheiten hinter sich wissen.

Viele können sich eine komplette Ignoranz leisten, sie dürfen Milliardenverluste generieren, sie werden mit Millionenbeträgen abgefunden und man hofft der nächste Clown arrangiert sich mit seinen Dienstsklaven, beziehungsweise diesen kämpfen künftig engagierter um das Überleben ihrer Arbeitsplätze!

Egal ob im Totalitarismus oder in der „freien“ Marktwirtschaft – wir haben ein System der Angst der Tätigen und ein System der Abschöpfung durch die Gewinner des Aufstiegsspiels geschaffen.

Im totalitären System bedeutet politischer Aufstieg und wirtschaftlicher Aufsiteg das gleiche, in der freien Marktwirtschaft leistet man sich eine Politikerkaste – man fährt sozusagen dreigleisig – privater Sektor, öffentlicher Sektor und politscher Machtsektror (mit der Drehtür für die Gewinner!)

Fazit – das Weltvermögen des einen Prozent der reichsten Menschen ging den 99% verloren, durch das Zinsgeld kommt noch ein Turbolader der sozialen Spaltung hinzu, da sich diese Antenne immer höher in die Sphären über dem Trapez schraubt – Vererbung, soziale Kastenbildung, Korruption bedingen sich – da die Antenne so überflüssig wie ein Geschwür die Lebenskraft der Masse immer weiter schwächt – sprich ohne die Implementierung eines mehr oder weniger subtilen Unterdrückungs.- und Manipulierungsapparates wäre diese Antenne ja längst verschwunden – individuell dürften jene, die noch nicht völlig devot dem Herrscher ergeben glauben, selbst unfähig zu sein, all dies ähnlich wie ich sehen – nur in der Isolation ist man nur fähig sich alleine zu befreien – auf die Masse hat man keinerlei Einfluss – so wie dieser Text eben auch völlig unerheblich ist –

aber er ist wahr!

Würden wir Menschen im Leben Hand in Hand ohne hierarchische Systeme,

entsprechend unseren Talenten und Neigungen die Aufgaben des Lebens bewältigen,

es gäbe weder Hunger noch Krieg, wir würden unsere Lebensgrundlagen nicht vernichten, wir würden wahrscheinlich längst durch das Universum streifen – nicht nur mit elektromagnetischen Wellen und Sonden, nein – als Individuen.

Wir würden alle mit einer Sprache sprechen, und nebenbei wohl dutzende Dialekte  beherrschen, wir würden unsere Umwelt verstehen, wir würden in einer unglaublich reichen Kultur der Vielfalt existieren – wir würden die Büchse der Pandora verschließen – kurz – wir könnten zurückkehren ins Paradies.

In einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft gäbe es niemand, der „Drecksarbeit“ zu erledigen hat – da – solange bestimmte Dinge nicht automatisiert werden könnten – monotone Arbeit nicht länger als zwei – drei Stunden am Tag geleistet werden müsste – und – die würde einfach jeder mit seinem Beitrag leisten!

Natürlich – dies bleibt Utopie!

Wir sind vielleicht einfach zu sehr Masochisten, als dass wir wieder zurück wollten in ein Leben, dass keine Verlierer und nur Gewinner kennt!

Wir können uns wohl nicht mehr vorstellen, dass Gewinnen auch schön sein kann, ohne auf die Verlierer zurück zu blicken.

Wahrscheinlich sind wir so degeneriert – die wahre Freude kommt nur angesichts des Elends der anderen auf.

Ich lebe mein Paradies, zumindest solange bis man mich in eine Anstalt einweist,

dann dröhn ich mich eben mit Drogen von dieser Welt hinweg und diene als Rohstoff für die Hierarchie der Psychiatrie.

Meine Spaziergänge in Freiheit werde ich vermissen, wer weiß, vielleicht lässt man mir meinen I-Net Zugang und ich kann hier weiter meinen Irrsinn ins

Elektronenuniversum senden.

Arbeitet weiter liebe Leute – für die Kapitalbesitzer, die Honoratioren, die Mehrwertmenschen, kurz für die Antenne auf euren Köpfen – und zittert um die Möglichkeit es tun zu dürfen, es an möglichst angenehmer Stelle tun zu dürfen – ja – der ein oder andere wird vielleicht sogar ein Teil der Antenne werden dürfen!

Die zwei Drittel unter Euch – die blendet ihr brav aus, die genügen als Drohkulisse,

zu denen möchtet ihr doch nicht gehören – nun den; so sei es –

die Büchse bleibt offen, das Gehalt der Sparkassenvorstände steigt – die Belegschaft schrumpft – der Kampf wird künftig noch härter werden!

Das Trapez dürfte eine immer breitere Basis bekommen und wohl flacher – immer flacher  werden – aber keine Angst – für Dich wird Platz in der Antenne möglicherweise vorhanden sein.

Für die Gläubigen – lest Eure Epen, im Grunde steht alles dort geschrieben, der Mensch war vor einigen Tausend Jahren nicht weniger klug als heute – zur Verhöhnung der Massen gab er Euch diese Geschichten, ihr habt sie gelesen, verstanden und brav akzeptiert – ich bin vielleicht einfach zu schlicht dafür.

Über oberham

Einsiedler in Hinterwald
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3 Antworten zu Das Trapez mit der Antenne

  1. kahalla schreibt:

    Ich habe es schon einmal geschrieben und den Text beim abspeichern verloren. Oberham ich habe deine Utopien, deine Einblicke und Ausblicke zu schätzen gelernt und freue mich über jeden dieser Beiträge. Auch wenn ich Sachen hin und wieder anders sehe, sehe ich keinen Grund, mit dir deshalb einen Krieg der Worte zu beginnen. Vielmehr suche ich Wege, die miese Jetztsituation, wie sie von Tausenden im Netz in allen Facetten und aus verschiedenen Blickwinkeln durchaus glaubwürdig dargestellt wird, herzunehmen und sie zu verändern. Nicht mit „großen Würfen“, sondern indem ich durch kleine Änderungen Entwicklungen einleite. Das ist ohne eine solide Finanzbasis nicht einfach und ich denke, dass mich meine Onlinetätigkeit alleine schon manchen Job gekostet hat, was diese Basis zusätzlich schmälert. Trotzdem habe ich ein Interesse, diesen Planeten für uns Menschen bewohnbar zu erhalten und mache weiter. Und so rutsche ich die steilen Wände des Trapezes so langsam runter. Psychiatrie? das kommt fü rmich nicht in Frage, solte meine finanzielle Basis völlig wegbrechen werde ich eher obdachlos und da wäre eine Einweisung in die Psychiatrie wahrscheinlich die „Erschleichung von Leistungen“ des Sozialsystems.

  2. oberham schreibt:

    na ja – ich versuche mich manchmal in kommunalen Projekten einzubringen, z.B. schlug ich vor den Landrat als Ehrenamt zu besetzen und die örtliche Kreissparkasse ähnlich wie bei den Genossen, von den Abteilungsleitern (die wesentlich weniger Gehalt dafür nehmen) führen zu lassen.
    Da war mir die Einweisung schon in Aussicht gestellt worden.
    Natürlich möchte ich lieber in Freiheit unter der Brücke schlafen (wobei ich würde mir wohl was zum Besetzen aussuchen… 😉 ) als mich in einen Behandlungsrohstoff zu verwandeln.

    Was übrigens auch schon wieder etwas aufzeigt – zig Tausende Burn-Out Patienten blockieren die ambulanten Praxen der Psychoabsolventen – die nun zu ca. 95 Euro Halbstundenhonorar dem gestressten kassenversicherten Gesprächsteilnehmer ihre verbalen Schablonen vorhalten, auf dass diese sie gesprächig ausfüllen….. – die Beitragszahler blechen und die wirklich depressiven hängen sich auf – oder gehen stationär (was dann für die Psychogeschäfte wieder lukrativ wird…)……..adernorts fehlen dann die Mittel, um wirklich sinnvolle Dinge normal bezahlen zu können.

    Aber zum Glück sind ja Millionen Ehrenamtler unterwegs – die Gesellschaft an sich – sie hätte die Chance, da sie im Grunde gut sein könnte.

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