Den alles Fleisch, es ist wie Gras!

Halten wir es, wie einst Brahms. Die Frühlingssonne wärmt gar wohlig unsere Gemüter, die bunten Blütenknospen locken Hummel und Biene, die Fabe Grün ersetzt, das Grau-Weiß des Winters.

Viele unserer Altvorderen sind jetzt ebenfalls wieder dabei das Licht der Sonne zu spüren, sie steben hoch ins Geäst der Bäume und werden alsbald Ihren Teil am Ganzen beitragen – an prominenter Stelle im Kronenpalast einer Buche, einer Birke, Eiche oder raschelnd im Pappelgeäst.

Die Hautsäcke, welche in Menschengestalt durch Gänge hasten, in Blechtransprotbehältern hocken, geschäftig kleine Apparate an Ohren halten, oder ins vermeintliche Nichts sprechen, aus dem vermeintlichen Nichts Stimmen hörend, sie wuseln gar wichtig herum.

Dabei sind sie einfach grandios, grandios dumm.

Wohl kein Blütenblatt das sinnlos ist, wohl tausende von Mangagern und Politikern die gar grausam sinnlos sind, gar grausam schaden sie dem Wohl der Menschen, gar grausam ticken ihre Gedanken im Takt einer Zählmaschine, fletschen sie innerlich ihre Zähne zur Erlangung von Macht und Geld.

Es ist das einzige was bei Mehrheiten zählt.

Da, die Mehrheit in unserer westlichen Welt inzwischen zu den Helfern dieser Parasitenplage verkommen ist – fast kein Mensch mehr, frei von deren Einfluss, sein Tagwerk verrichten kann – selbst Lehrer, Pfleger, Ärzte werden gezwungen ins Renditediktat.

Ins Bild passt da die hässliche Hexe, die murmelnd und gestenreich auch laut verkündet, die Mähr vom marktkonformen Proletariat und der anreizgesteuerten Exzellenz, ja, wir konditionieren unsere Kinder zu wahrer Pestilenz!

Mag sein ich bin ein wirrer Zellklumpen mit wirren Gedanken und wirren Gefühlen, wirren Haaren, wirren Gelenken, alles wirr und kirre wird jedem der mein Tippen mit Augenkontakt touchiert – wie kann einer nur sein – so pikiert?

Kain und Jain, wobei was soll ich Namen nennen, es müssten ja Millionen – wenn nicht Milliarden hier stehen – dabei will es ohnehin keiner verstehen.

Zu schön ist die Aussicht auf den Strand, zu schön das Konzert im Burgenland, bei einem angenehmen Blick, aufs graziöse Genick, das vor einem prangt, noch eine Null mehr vor dem Komma und hinter der Eins – dann hingelangt!

Wer möchte da schon am Rande stehn, wer sollte schon Bescheidenheit verstehn – nein, die Kraft des Intellekts hat für die Summen hier zu stehen, die man da sammelt im Datenmeer, vor allem jenem, das die Kontostände versammelt, lasst uns streben nach mehr, und immer, immer, immer mehr!

Die Dummheit sag ich herrschet hier, der Leistungsmensch sagt, schweig du neidiges kleines Vieh, du packst es eben nie, drumm lamentierst und strampelst du, drumm bleib dumm und halt dein Maul, wir sind es die es schaffen, wir sind es die es tun – nochmal –

du bist nur dumm und faul dazu.

Gleich morgen werd ich es ihnen zeigen, werden schleichen durch den Wald der Reichen, werde Gelder sammeln, investieren, Waffen kaufen und verkaufen, Drogen handeln und Mädchen dazu, die Kinder versammeln im Schlachthaus, die Politiker werde ich mit Millionen ködern, werde mir Gauck als Kühlerfigur auf den Daimler klemmen, ich werde ganz schlau Kredit auf Kredit mir erschleichen, werden bescheissen die nicht ganz so Reichen, werde der erste Billionär und zeuge mit Häme den schönsten Knaben, den können sie als Gott dann an jener Stelle haben, die heute die sichtbare Gier besetzt.

Vielleicht sollte ich jetzt gleich Jain kontaktieren, warum nur 40 Milliarden in 10 Jahren?

Mein Vorschlag lautet – in zweien – die Untertanen werden es schlucken, wir warten doch nur darauf, dass sie aufmucken – ach wird das schön werden im Herbst.

Fakt: die Top 2000 Boniempfänger der Deutschen Bank haben sich in den letzten 10 Jahren mehr an Boni genehmigen lassen – von den Aktionären – als die gesamte Bank heute an Marktkapitalisierung aufweist. Dabei gab es noch 20 % an Teilhabe als Sahnehäubchen obendrauf! (Wieviele Optionen noch in den Büchern stehen – ich weis es nicht – man könnte es bei genauem Studium der Anhänge zu den Bilanzen wohl ermitteln …..)

Fakt: die Milleniumsziele der UNO aus dem Jahre 2001 wurden nicht annähernd erreicht, die meisten Menscheitsplagen sind sogar schlimmer den je – vor allem Hunger, Ökodesaster, globale Sozialdesaster ufern mehr und mehr aus – ja – sie treffen langsam – gerechterweise auch die hoch entwickelten Nationen – das heist nichts anderes, als dass, selbst Bildung nicht vom Wahn befreit!

Fakt: Menschen die zahlungskräftig sind, lassen jährlich etwa 150.000 Kinder weltweit ausweiden um sich eine Lebensverlängerung zu ermöglichen!

Diese Kinder waren gesund, sie starben erste durch die Organentnahme. Manche leben noch – irgendwo – die düstersten SF-Visionen sind längst Realität.

Menschen die zahlungskräftig sind, lassen jährlich etwa 400.000 Jugendliche – vor allem Mädchen – entführen, und nutzen sie als Sexspielzeuge – wobei – die Zahlen sind wohl eher am unteren Rand – als übertrieben!

Menschen, die jährlich etwa 100 kg Lebensmittel in die Tonne kippen, lassen jährlich etwa 40 Millionen andere verhungern.

Menschen, die sich überlegen ob sie sich einen dritt- viert- oder xy-Wagen kaufen, lassen zu, dass sie von Eliten regiert werden, die ganze Kontinente im Elend halten, um die sie schmierenden Konzerne bei Laune zu halten, auf dass diese in den entsprechenden Regionen möglichst günstig sämtliche Ressourcen abschöpfen können.

Menschen, wie ich und du, hocken gerade in ihrem Garten und jammern, sie stehen nicht auf und heben die Faust – nein, sie jammern nur – sie klagen an, sie sind vielleicht bescheiden, spenden vielleicht was immer ihnen möglich ist – doch genügt das?

Hätte nicht jeder Deutsche vor 80 Jahren den örtlichen Gauleiter erschlagen müssen?

Ja, er wäre selbst erschlagen worden. Doch was ist passiert?

Kann man passiv bleiben – im Namen der Gewaltlosigkeit?

Ist Suizid die einzige Lösung? (Zum Glück hab ich mein Motto – insofern bin ich ja sowieso fein raus – ätsch!)

Welche Wahl haben wir?

Sind wir nicht alle in einer stillen Teilhaberschaft des globalen Finanzfaschismus gefangen?

Halten wir nicht alle nur still, weil das Gefängniss so komfortabel ist?

Dabei schauen wir hinüber in die anderen Lager, dort wo täglich gestorben wird, und hoffen inständig, dass unser Platz doch so lieblich, frühlingshaft, angenehm bleibe!

Ich tippe hier meine Frustration aus meinem Herzen, mögen mir die ca. 800 Kinder verzeihen, die in den letzten 2000 Sekunden verhungert sind.

Ich geh jetzt in den Garten und jäte jenes Gras, dass meinen Blumen den Zutritt zu Welt verwehrt – ich wünsch mir es sind Büschel, die sich grade freuen, Büschel die aus Quants, Krupps, Rothschilds, Rockefellers Zellen erwuchsen und die jetzt traurig im Kompotst vermodern.

Der Mensch hätte die Macht und die Kraft eine andere Welt zu gestalten – er will es nicht – und ich kann es nicht, ich bin zu feige, zu schwach und zu dumm, vielleicht auch nur zu faul – jedenfalls – sollte niemand der dies gelesen hat, vergessen, dass alles, schon tausendmal gedacht, geschrieben und manchmal sogar wirklich versucht wurde –

Fazit – mein Motto finde ich mehr den je treffend!

Bleibt eine Minderheit die lebt, die leise bebt und traurig schleicht von Ort zu Ort, machtlos ins Nichts hinein schreit, Ihr Wort – in dunkler Nacht und ohne Kraft, jene zu stoppen, die wohl jetzt grade shoppen.

Den alles Fleisch, es ist wie Gras, das Requiem  zum Frühling .

Über oberham

Einsiedler in Hinterwald
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2 Antworten zu Den alles Fleisch, es ist wie Gras!

  1. Finn schreibt:

    Immerhin, noch dürfen wir frei unser eigenes Leben gestalten, noch werden wir nicht gezwungen zwischen Leben oder Tod (vor der Zeit) zu wählen.

    Wer eine Footprint von etwa 1 verursacht, kann auch mit gutem Gewissen leben, jeder trägt doch nur die Verantwortung für sich – vielleicht noch seine Kinder – bis diese – sie selber tragen können.

    Ich zieh mir den Schuh unserer Eliten nicht an!

    Die feudalen, protzenden und eitlen Menschen sind meiner Meinung nach einfach nur krank – sie – unterliegen einer besonderen Art von Gruppenzwang – unter diesem Aspekt kann ich sagen:

    Armut mach frei – solange sie nicht weh tut.

    Die Schmerzgrenze fängt bei mir im Fall von Hunger, Frieren, Zwangsarbeit, Zwangsanwesenheit an.
    Ich habe – zum Glück – keine Schmerzen!

  2. oberham schreibt:

    Erhalte Dir diese Einstellung – ich wünsche Dir Gesundheit !

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